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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 75

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
75 stnde machte der König ein Ende, indem er erklrte: Ich will nicht, da meine Rte in den Provinzen mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren." Wer bei den Reisen einen Bauer zwang, in zwei Stunden mehr als anderthalb Meilen zu fahren, wurde bestraft. Lie sich ein Offizier eine folche Pflichtvergessenheit zu Schulden kommen, fo mute er fr jede halbe Stunde, die der Bauer zu stark ge-fahreu hatte, 30 Mark Strafe zahlen. Wie sehr die Bauersleute davon berzeugt waren, da ihr König das Beste aller seiner Untertanen wollte, dafr legt folgende Begebenheit einen treffenden Beweis ab: Auf einem Spazierritte berreichte einst ein Bauer dem Könige eine Bittschrift. Er ffnete das Schreiben sofort und sah, da das Papier seltsamer Weise der und der mit Tintenklecksen und Striche bedeckt war. Verwundert fragte der König, was das zu bedeuten habe, worauf der Bauer erklrte: Die Striche stellen meine Nbenselder dar, die Kleckse aber sind des Amtmanns') Schweine, die sie verwsten." Der König freute sich der das Vertrauen des schlichten Landmannes zu seinem Herrscher und der-fgte sofort, da der Amtmann den Bauer vollstndig entschdige. Auch befahl er den Forstbeamten, die Wildschweine in den Wldern abzuschieen, damit sie auf deu anliegenden Feldern keinen Schaden anrichten knnten. 2. Sorge fr eine einheitliche Rechtspflege und eine einlieit-liche Verwaltung. In seinem strengen Gerechtigkeitssinne suchte der König mit Untersttzung des Juristen Samuel Coeceji auch das Rechts-wesen zu verbessern. Er forderte gleiches Recht fr alle und schnelle Erledigung aller Streitsachen. Die schlimme Rechts-pflege," schrieb er bei Beginn seiner Regierung, schreit zum Himmel, und wenn ich sie nicht verbessere, so lade ich die Verantwortung ans mich." Raub. Betrug, Diebstahl und unsittliches Treiben lie er strenge bestrafen, Miggnger ins Zuchthaus bringen. Die Vorrechte des Adels anf dem Lande und der Patrizier in den Stdten wurden im Interesse der Gesamtbevlkerung beschrnkt. Der König schaffte ferner die Hexenprozesse ab, indem er verbot, gegen vermeintliche Zauberer und Hexen das gerichtliche Verfahren einzuleiten. Er hielt sich auch fr berechtigt, richterliche Urteile zu ndern, sei es, sie zu mildern, sei es, sie zu ver-schrfen. ^Friedrich Wilhelm I. ist auch der Schpfer der preuischen Verwaltung. Als oberste Staats-(Zentral-)behrde setzte er das General- Direktorin m ein, dessen einzelnen Abteilungen fr Kriegs-, Finanz- nud Domnenwesen Minister vorstanden; die Oberleitung lag in den Hnden des Knigs. Unsern heutigen Regierungen ') Den Titel Amtmann fhrten die Pchter der kniglichen Gter (Domnen).

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 121

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
121 Auf den Straen, die man erst allmhlich zu pflastern begann, war die Unreinlichkeit und der Schmutz noch immer groß. Dngerhaufen vor und neben den Husern wurden in den greren Stdten nicht mehr geduldet, @;infe, Schweine und anderes Vieh durfte sich aus deu Straen ud ffentlichen Pltzen nicht mehr aufhalten. Die Stadttore wurden nachts geschloffen, tags der fcharf bewacht, denn von den eingefhrten Lebensmitteln wurde vor dem Verkaufe eine Steuer (Schlacht- und Mahlsteuer) erhoben. Wchter mit Hellebarden und groen Hrnern hielten Nachtwache, forgten fr Ruhe und Ordnung und kndigten durch lang-gezogene Tne ihres Hornes oder durch Singen die einzelnen Stunden an. Zu dem ueren der Huser pate.auch die innere Einrichtung. Gegenber der berladenen Reichhaltigkeit frherer Zeit liebte man jetzt eine einfache, aber gute und geschmackvolle Ausstattung; Reichtum und Wohlhabenheit herrschte nur in wenigen Husern. Der Fuboden wurde mit Brettern belegt, hin und wieder fand man schon Leder- und Papier-tapeten, meistens waren die Wnde getncht. Als neues Mbel kam neben Schrank und Truhe die Kommode auf, die mit feiner Leibwsche und feinen musterreichen Damasten, die bei festlichen Gelegenheiten die Tafel schmckten, gefllt waren. Durch Aufstellung von schsischem Porzellan und durch blank geputzte zinnerne und kupferne Hausgerte empfingen Zimmer und Kchen eine gefllige Ausschmckung. In den Wohnungen der Reichen fand man Stuckdecken und Gobelins, Hracht aus der Zeit Ludwigs Xiv.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 257

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
bcr Klassensteuer befreit; ferner kam im Jahre 1883 (15. Jnli) fr das Reich das Arbeiterkrnken- und im folgenden (6. Juli 1884) das Arbeiterunfall-Versicherungsgesetz znstanbe. Anch die Alters-und Jnv al ib en-Verfichernng wrbe noch unter der Regierung Wilhelms I. beraten, boch erlebte bcr hochherzige Kaiser beren Vollendung nicht mehr. 5. Kolonien. Anch im Auslnde wuchs Dentfchlanbs Ansehen immer mehr. Was der Groe Knrfrst bereits geplant und versucht hatte, das wrbe seit dem Jahre 1884 wieber aufgenommen und im groen Mae ausgefhrt. Durch Grnbnng o^>n berseeischen H anbelsko lonien in Afrika und Australien wrbe das Arbeitsfeld der deutschen Nation bedeutend erweitert und fr btc reichen Erzeugnisse der deutschen Industrie neue Absatzgebiete erschlossen. Dampf schisse, vom Reiche untersttzt, fahren jetzt regelmig nach den Ksten Afrikas und Ostasiens und nach den Inseln des Stillen Ozeans. Die Uengeschasfenekriegs-flotte schtzt den berseeischen Handel und die erworbenen Gebietsteile, die deutschen Waren machen im Auslnde den franzsischen und englischen den Rang streitig, bic beutiche Flagge geniet heute allenthalben bic grte Achtung. 111. /t aiser Wilhelms Sgewerk und sein Tod. Wie lange ich noch leben werbe, wei ich nicht; ba ich aber meine Schnlbigkeit tun werde, solange ich lebe, das wei ich." Wie berechtigt diese Worte des edlen Fürsten waren, zeigt uns ein Blick auf fein Tagewerk. Kaiser Wilhelm stand im Sommer zwischen 5 und 6 Uhr, im Winter um 7 Uhr auf. Er schlief in einem einfachen Feldbette, das er auch aus Reisen immer mit-nahm. Schlafrock und Pautofselu - trug er niemals. Ten ganzen Vor-mittag las er Briefe und Depeschen oder hrte die Vortrge seiner Minister. Wenn um die Mittagsstunde die Wache aufzog, stand der Kaiser meist am Fenster seines Schlosses (historisches Eckfenster"), begrt von zahl-reichen Leuten, die sich um diese Zeit tglich vor dem Palais ansammelten. Nachmittags fuhr der Kaiser spazieren, und nach 3 Uhr kamen-die hohen Reichsbeamten, um vom Kaiser empfangen und gehrt zu werden. Gegen 5 Uhr wrbe zu Mittag gespeist; abenbs besuchte der Kaiser zu-weilen das Theater, ein Konzert und dergleichen. Gab es aber viel zu arbeiten, dann sa der pflichttreue Monarch oft noch bis 12 Uhr nachts in seinem Arbeitszimmer. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte, in. ,7

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 73

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
73 11. Seine Persnlichkeit. 1. Seine Sparsamkeit und Einfachheit. Im Alter von 25 Jahren bestieg Friedrich Wilhelm I. den kniglichen Thron. Es war wohl vorauszusehen, da mit seinem Regierungsantritt manche Vernderungen vor sich gehen wrden; denn nach seinen eigenen Worten wollte der König sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister" sein. Zunchst fhrte er allenthalben die grte Sparsamkeit ein, wodurch er die jhrlichen Einnahmen um etwa 21 Mill. Mark vermehrte. Seinen Vater lie er mit aller Pracht und Herrlichkeit, die er im Leben geliebt hatte, beisetzen; dann aber hatte das glnzende Hofleben ein Ende. Von den 100 Kammerdienern seines Vaters behielt er nur zwls, statt der 32 Kammerherren hatte er nur einen ntig. Die prchtigen Wagen und teuren Lnxnspserde wurden verkauft, kostbare Polstersthle und wert-volle Teppiche abgeschafft, und die berflssigen goldenen und silbernen Gerte wanderten in die Mnze. Als Feind der franzsischen Mode-torheiten liebte der König die deutsche Tracht; sein tgliches Kleid war der Soldatenrock, und nur bei festlichen Gelegenheiten kleidete er sich stattlicher. Auch in seiner Familie duldete er keinerlei Kleideraufwand; seine Gemahlin und seine Tchter muten sich ihre Kleider meist selber nhen. In dem Arbeitszimmer fanden sich nur hlzerne Sthle und Bnke; aber berall mute die grte Reinlichkeit und Ordnung herrschen. Die knigliche Familie speiste nicht besser als viele Brgersleute; es gab nur einfache Hausmannskost, und nach der Mahlzeit liebte es der König, sein selbst gezogenes Obst zu genieen. Sittenloses und leichtfertiges Treiben, wie es an den meisten europischen Hfen nach dem Beispiele Frankreichs gefhrt wurde, kannte man in Berlin nicht. Deutsche Sitte und deutsche Sprache herrschten am Hofe und in der Familie des Knigs. 2. Arbeitsamkeit. Unablssig war der König auf das allgemeine Wohl seines Volkes bedacht. Gott hat den König nicht ein-gesetzt," fagte er einst, um seine Tage in Genu zuzubringen, wie die meisten tun, sondern um seine Lnder wohl zu regieren. . . . Zur Arbeit find die Regenten erkoren; will aber ein Fürst Ehre erwerben und mit Ehren feine Regierun g führen, fo mu er alle seine Geschfte selbst vollziehen." Tglich stand Friedrich Wilhelm im Winter um G Uhr. im Sommer um 4 Uhr auf und fetzte sich an den Arbeitstisch. Eine Stunde spter muten die Rte zum Vortrag erscheinen; wer zweimal ohne Grund fehlte, wurde abgesetzt. Manches sah er selber durch und schrieb

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 99

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 99 14. Lebensjahre trat er unter Friedrich Wilhelm I. als Fahnenjunker in das Heer ein, kam dann zu den Husaren und erwarb sich bald Ruf und*Achtung. Unter Friedrich Ii. nahm er an dem ersten und zweiten Schlesischen Kriege teil und zeichnete sich wiederholt durch Mut, aber auch durch Verwegenheit aus, so da er zum Generalmajor ernannt wurde. Im zweiten Schlesischen Kriege zeigte Ziethen seine List in einer hchst verwegenen Weise. Friedrich wollte einem seiner Feldherren eine wichtige Nachricht zukommen lassen; aber zwischen den beiden preuischen Heeres-abteilnngen lagen die sterreicher. Ziethen bekam den Auftrag, sich durch die Feinde einen Weg zu bahnen, selbst wenn sein ganzes Regiment geopfert werden mte. Das tat dem General, der seine Husaren wie seine Kinder liebte, sehr leid; er wollte eine List versuchen. Seine Husaren, welche erst jngst neue Uniformen erhalten hatten, konnten mit ungarischen Reitern leicht verwechselt werden. Ziethen lie einige Soldaten, welche der ungarischen Sprache mchtig waren, an die Spitze des Regiments kommen und besaht ihnen, sich fortwhrend ungarisch zu unterhalten. So gings keck hinter einem sterreichischen Dragonerregiment her, und ungefhrdet kamen die Preußen an einem groen Teile der Feinde vorber. Als ein sterreichischer Offizier herankam, um die vermeintlichen Ungarn zu begren, wurde er sogar gefangen genommen. Endlich jedoch wurde die List von einem Vorposten erkannt; aber bei dem Rufe: Ziethen! Preußen!" brach eine solche Verwirrung unter den Feinden aus, da der khne Befehlshaber, der seine Husaren so schnell als mglich reiten lie, glcklich seinen Auftrag berbrachte. Besonders im Siebenjhrigen Kriege zeichnete sich Ziethen wiederholt durch Mut und Tapferkeit, wie auch durch Khnheit und Verwegenheit aus. Er fhrte gewhnlich die Vorhut und suchte die Plne der Feinde zu durch-kreuzen. Einst stand die Sache des Kmgs recht schlecht, und Friedrich war der Verzweiflung nahe. Das merkte Ziethen und redete ihm Mut ein. Doch spttisch fragte ihn der König: Hat er denn vielleicht einen neuen Ver-bndeten gefunden?" Nein," antwortete Ziethen, das nicht; ich rechne aber auf den alten dort oben, der verlt uns nicht." Nach dem Siebenjhrigen Kriege erhielt Ziethen vom Könige ein ansehnliches Geldgeschenk, wofr er einen Teil seiner vterlichen Gter zurckkaufte. fters zog ihn der König zur Tafel und lud ihn gern zur Truppenschau ein. Als der greise Held einst bei Tische eingeschlafen war, wollte ihn einer der Generale wecken. Der König aber sprach: Lat ihn schlafen, er hat oft genug fr uns gewacht." 3. Ter General von Scydlitz. Friedrich Wilhelm von Seydlitz stammte aus dem Herzogtum Kleve. Schon in jungen Jahren zeigte er als geschickter Reiter groen Mut, aber auch fters eine verwegene Tollkhnheit. Kein Pferd war ihm zu wild, kein Ritt zu lang, kein Sprung zu weit; oft jagte er zum Schrecken der Leute zwischen den Windmhlenflgeln durch, wenn sie in Bewegung waren. Einst ritt Seydlitz im Gefolge Friedrichs des Groen der eine Brcke, deren mittlerer Teil aufgezogen war, um ein Schiff durchzutasten. Er hatte kurz vorher geuert: Kein Reiter darf sich gefangen nehmen lassen, solange

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 32

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Christoph Kolumbus. Insel. Auf ferneren Fahrten entdeckte der khne Mann noch andere Inseln, zuletzt auch das Festland von Amerika. Andere Entdeckungen. Die Gewrze und die kostbaren Waren Jnbiens wrben im Mittelalter von bcn Arabern ans Kamelen durch die Wste nach Syrien und gypten gebracht. Von hier gelangten sie zu Schiffe nach Europa. Dieser Weg war weit und mhselig, der Preis der mitgefhrten Waren also sehr hoch. Die Portugiesen suchten deshalb einen Seeweg nach Ostindien. Sie fuhren die Kste Afrikas entlang, und der fhrte Seefahrer Vasko b e Gama umsegelte glcklich das Kap der guten Hoffnung uttb lanbete nach mancherlei Mhen und Gefahren enblich im Jahre 1498 an der Kste von Jnbien, Im Jahre 1519 unter-nahm der Seefahrer Magelhaens die erste Reise um die Welt. Er fuhr stets nach Westen, umschiffte die Stibspitze von Amerika, burchsegelte den Stillen Ozean uttb kam bis zu den Philippinen, wo der mutige Helb im Kampfe gegen die Wilden siel. Seine Gefhrten setzten die Reise fort und gelangten nach dreijhriger Abwesenheit in Spanien wieber an. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckten die Nieberlnber das Festland von Australien. Durch alle diese Entdeckungen nahmen Schiffahrt, Handel und Ver-kehr eilten ungeahnten Aufschwung.

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 50

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
50 Sorge fr das Wohl des Landes. Vor allem suchte der König den Ackerbau zu heben. Sumpfige Gegenden wurden ent-wssert und zu Ackerland umgewandelt, neue Feldfrchte angebaut Aus den kniglichen Gtern richtete auch er Musterwirtschaften ein und befreite die Bauern auf ihueu von der Leibeigenschaft. Gern htte der König die Leibeigenschaft der Bauern auch auf den adligen Gtern aufgehoben; er konnte dies aber bei dem Widerstande der Edelleute nicht durchsetzen. Den Gutsherren untersagte er jedoch aufs strengste, die Bauern ohne Grund von Haus und Hof zu der-treiben oder sie mit Peitschenhieben und Stockschlgen zur Arbeit zu zwingen. Besonders fr Ostpreuen wurde Friedrich Wilhelm em wahrer Wohltter. Das Land hatte nmlich durch Hungersnot und Pest ein Drittel feiner Einwohner verloren; ganze Strecken Landes lagen, brach und wst. Der König berief fremde Einwanderer, die ans Osterreich ausgewiesenen Salzburger, und gab ihnen in Ostpreuen neue Wohnsitze. Armen Leuten schenkte er Geld, Korn, Pferde und Rindvieh. 12 Städte und 332 Drfer wurden ueu erbaut. Reiche Brger und Beamte in Berlin wurden gezwungen, neue Hufer zu bauen. Er wies ihnen Pltze und einen Teil des Bauholzes ein, und dann hie es kurz: Der Kerl hat Geld, mu bauen." Der Kmg besuchte auch wohl selber die Baupltze. Mige Arbeiter wurden dann nicht selten auf recht empfindliche Art zur Arbeit auge-halten. Hand el und Gewerbe suchte er zu heben; er legte Fabriken an und verbot die Einfuhr fremder Waren, damit alles Geld im Lande bleibe und die einheimische Industrie emporblhte. Offiziere, Soldaten und Beamte durften nur Kleidungsstcke vou inlndischen Stoffen tragen. Sogar fr das russische Heer hatte Preußen die Tuche zu liefern. Beamtenstcmd. Mit groer Strenge wachte Friedrich Wilhelm der die Beamten. Sie follten treu ihre Pflicht erfllen und pnktliche Ordnung in allen Geschften beobachten. Der König reiste fleiig im Lande umher und lie sich der manches Bericht erstatten. Fand er einen Beamten nicht auf feinem Posten, so gab es derbe Strafe. Bekannt ist, wie er einst den Torschreiber zu Potsdam mit den Worten: Guten Morgen, Herr Torschreiber!" begrte und ihn dann in sehr fhlbarer Weise an feine Pflicht erinnerte. Auch duldete er nicht, da die Untertanen durch die Beamten belstigt oder nnge-rechte Anforderungen an sie gestellt wurden. Unehrliche Beamten lie er eiufperreu oder setzte sie ab. Auf diese Weise wurde Friedrich Wilhelm I. der Schpfer des pflichttreuen preuischen Beamtenstandes. Schule. der 2000 Schulen hat der König errichtet, in Ost-Preuen allein 1700. In den Schulen wollte er tchtige Lehrer haben; deshalb grndete er das erste Lehrerseminar. Zur Unter-sttznng der Schulen gab er ein groes Kapital her. Die Eltern muten ihre Kinder vom fnften bis zum zwlften Jahre zur Schule

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 57

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
König Friedrich Ii., der Groe. 200 000 Morgen und an der Warthe 100000 Morgen fruchtbaren Landes. Als er zum erstenmal das neue Gebiet sah, rief er be-friedigt aus: Hier habe ich mitten im Frieden eine Provinz gewonnen, worauf ich keiue Soldaten zu halten brauche!" Auch fandige Flchen lie der König umfchaffen. Keine Handbreit Boden sollte ohne Ertrag bleiben. Durch knstliche Berieselung gewann er in einem Jahre.77 000 Morgen Wiese; diese gaben 7000 Khen reichliches Futter. Aus den kniglichen Gtern hob er die Leibeigenschaft der Bauern auf und fetzte die Tage der Frondienste aus drei in der Woche sest. Den Gutsherren verbot er. ihre Untergebenen zu mi-handeln. Wer einen Bauer schlug, wurde sechs Jahre aus eine Festung gebracht. Handel und Gewerbe. Nach des Knigs Wunsch und Willen sollte nichts im Auslande gekauft werden, was im eigenen Lande her-

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 67

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Scharnhorst. untertnig, d. h. sie waren mit ihrer Person an das Gut gebunden, aus dem ihre Wiege gestanden hatte. Der Bauer mute seinem Gutsherrn mehrere Tage in der Woche mit Knechten und Pferden Hosdienste (Hand- und Spanndienste) verrichten, im Winter sein Vieh durchfttern helfen, seinen Flachs spinnen und dazu noch viele Abgaben entrichten. Die Kinder des Bauern durften ohne Er-laubnis des Gutsherrn nicht in fremde Dienste treten oder ein Handwerk erlernen, die Tchter sich ohne seine Zustimmung uicht verheiraten. Das Feld, das er bewirtschaftete, gehrte nicht ihm; er zog aus demselben nur seinen kmmerlichen Lebensunterhalt; ein groer Teil des Ertrages fiel an den Gutsherrn. Daher wurde der Acker 5*

10. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 24

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
dach zu finden hoffte: aber berall wurde sie abgewiesen. Nach langem Suchen fand sie in einem Stalle, aus dem man erst die Schweine jagen mute, ein Unterkommen. Zwar erhielt Elisabeth am anderen Tage eine Wohnung; aber um sich zu ernhren, mute sie arbeiten wie eine Tagelhnerin. Spter wies ihr der Bischof von Bamberg, der ihr Onkel war und von ihrem Leid gehrt hatte, eine Burg zum Aufenthalte an. Die Hrdensfrau. Elisabeth mochte in der Welt, die ihr soviel Kummer und Schmerzen bereitet hatte, nicht lnger leben. Nachdem sie fr ihre Kinder gesorgt hatte, ging sie nach M arburg tu Hessen und trat in den Orden des Hl Franziskus. Kein Dienst war ihr zu niedrig, keine Krankheit zu ekelig: sie diente allen und Pflegte alle mit der grten Liebe. Sie starb schon mit dem 24. Lebensjahre. Die Kirche hat sie unter die Zahl der Heiligen versetzt: der ihrem Grabe erhebt sich eine der schnsten Dome Deutschlands. 13. ftttboff von Kabsurg. 12731291. Persnlichkeit. Rudolf stammte von der Habsburg in der Schweiz. Er war hager und von hohem Wchse; viele Furchen durchzogen das mild-eruste Gesicht. Rudolf trug bestndig ein eiu-saches graues Wams, kostbare Speisen verschmhte er. Im Kriege teilte er alle Beschwerden mit seinen Soldaten. Gegen alle war er leutselig und freundlich, jeder hatte Zutritt zu ihm. Er pflegte wohl zu sagen: Bin ich denn Kaiser, um mich einschlieen zu lassen?" Rauheit hat mich oft gereut, Milde niemals; ein gutes Wort, eiu freundlicher Blick erzeugen Ge-horfam und Liebe." Gerecht war er gegen Frennd und Feind, fo da es damals von manchem hie: Der hat Rudolfs Ehrlichkeit nicht." Rudolf war ein d e ut scher Mann. In den Versammlungen sollte deutsch und nicht wie frher lateinisch gesprochen werden; auch die Schriftstcke muten in deutscher Sprache abgefat sein. Seinen frommen Sinn bekundete er einst aus der Jagd, als er einen Priester antraf, der einem Kranken die hl. Wegzehrung bringen wollte, Rudolf von absburq. und spter bei seiner Krnung in Aachen. Krnung. In unserem deutschen Vaterlande sah es zu Rudolfs Zeiten sehr traurig aus. Viele Jahre lang hatte kein Kaiser der
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